Mit dem Rad unterwegs in der Klima- und Modellregion Traun-Kremstal

Aktive Mobilität hält fit, stärkt unsere Gesundheit – und ist ein starker Wirtschaftsfaktor.

Wer kennt das nicht: Wir sind oft hin und hergerissen zwischen Bewegungsdrang und Bequemlichkeit. Wozu selbst in die Pedale treten, wenn das Gaspedal reicht? Warum gehen, wenn ich auch am Scooter stehen kann?

Weil es ein gutes Gefühl ist, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden. Etwas geleistet und unserem Körper etwas Gutes getan zu haben. Unser Körper funktioniert meist bewundernswert verlässlich. Dafür sollten wir dankbar sein – und immer wieder was dafür tun. Eine britische Studie hat gezeigt, dass Radfahren nicht nur die Fitness deutlich verbessert, sondern auch unsere psychische und physische Gesundheit. Das Risiko für Herzinfarkte und Diabetes wird deutlich reduziert. Radfahren und Zufußgehen sind die gesündesten Arten der Fortbewegung.

Am „sagenhaften Radweg“ durch die KEM

Ich fahre am späten Nachmittag beim Schloss Traun los. Der R10 erstreckt sich etwa 60 Kilometer von Klaus an der Phyrnbahn bis nach Traun. Er wird auch als „sagenhafter Radweg“ bezeichnet, weil er an Burgen, Schlössern und Klöstern vorbeiführt, über die es zahlreiche Sagen und Geschichten gibt. Besonders erwähnenswert sind neben dem Schloss Traun die Burg Alpernstein, das Stift Schlierbach und das Stift Kremsmünster.

Der Radweg führt zuerst am Unternehmen Delfort vorbei zur Traun. Über eine kleine Brücke geht es neben den Bahngleisen nach Ansfelden. Ich radle am Bahnhof vorbei weiter nach Kremsdorf. Bald verläuft der Radweg direkt an der Krems. Ich komme an kleinen Kraftwerken vorbei, fahre entlang von Feldern und kleinen Siedlungen. In Abständen gibt es Rastplätze mit Schautafeln, die Informationen geben und Geschichten erzählen.

Neuhofen ist näher als gedacht. Ich sehe die neue Rad- und Fußgängerbrücke über die Krems, die erst letztes Jahr eröffnet wurde. Nach Neuhofen macht der Radweg einen Schlenker Richtung Piberbach. Beim Dorfladen mache ich eine kurze Pause und hole mir eine Jause. Der weitere Weg nach Kremsmünster ist stimmungsvoll und entschleunigend. Die Abendsonne steht schon tief. Die Krems fließt ruhig neben dem Weg. Die vielen Felder schaffen ein Gefühl der Weite. Und in der Ferne taucht schon die 50 Meter hohe Sternwarte Kremsmünster auf.

Ein großes Plus des R10: Die gut ausgebaute Phyrnbahn ist nie weit entfernt – ideal, um flexibel mit dem Rad zu- oder auszusteigen.

Der R10 – Teil eines großen Ganzen

Der R10 ist Teil des Hauptradrouten-Netzwerks im Bezirk Linz-Land. Aktuell läuft ein LEADER-Projekt, das ein durchgängiges, einheitlich beschildertes Radwegenetz in der gesamten Region schaffen will. Ziel des Projekts ist es, bessere Bedingungen fürs Radfahren zu schaffen und damit auch einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten.

Wirtschaftsfaktor „aktive Mobilität“

Nicht zu vergessen: Radfahren und Zufußgehen sind auch wirtschaftlich bedeutend. Der Fahrradsektor sichert rund 46.000 Arbeitsplätze und bringt eine jährliche Wertschöpfung von 2,9 Milliarden Euro – doppelt so viel wie vor 15 Jahren! Auch das Gehen wirkt sich positiv auf die Wirtschaft aus: Vom Schuh- und Bekleidungshandel bis zum Tiefbau für Gehwege profitieren zahlreiche Branchen. 2019 lag die Bruttowertschöpfung bei 564 Millionen Euro – mit Freizeitaktivitäten wie Wandern sogar über 3 Milliarden Euro. Insgesamt hängen rund 45.000 Arbeitsplätze direkt mit Gehen und Wandern zusammen. Wer aktiv unterwegs ist, bewegt also nicht nur sich selbst, sondern auch die regionale Wirtschaft.

KEM on Tour – Radtour am R10

Unter dem Motto „Bewegung und Begegnung“ laden wir herzlich ein zur gemeinsamen Radtour von Traun nach Kremsmünster

Termin: FR, 10. Oktober, 14:00 Uhr
Treffpunkt: Schloss Traun (R10-Schautafel)

Gemeinsam radeln wir gemütlich entlang des R10 bis Kremsmünster. Dort lassen wir den Nachmittag bei einer Einkehr in der Stiftsschank ausklingen. Die Rückfahrt erfolgt bequem mit dem Zug.

Anmeldung: girkinger@stadtmarketing-traun.at